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Heimatjournal
01 Mai, 2022

4 Min. Lesezeit

Bernd Fischer

„Die Rhön ist meine Heimat ...”

Bernd Fischer, 42 Jahre, wohnhaft in Ostheim v. d. Rhön ist aus vollem Herzen Rhöner. Seine Leidenschaft ist die Natur. Er fährt gerne mit dem Fahrrad durch die Rhön und spaziert mit seinem Hund und seiner Familie entlang der Wege um Ostheim. Außerdem liebt er es zu wandern und zu reisen.

Nach einigen Jahren Berufserfahrung in verschiedenen Regionen Deutschlands ist er sehr gerne wieder in seine Heimat zurückgekehrt. Seine Ausbildung zum Koch und im Anschluss zum Hotelfachmann absolvierte er im Rhön Park Aktiv Resort. Berufserfahrungen hat er im „AllgäuSternHotel“ in Sonthofen gesammelt, dort lernte er auch seine Frau kennen. Nach zwei Jahren zog es die beiden wieder Richtung Heimat – zunächst mit Zwischenstation im Mercure Hotel Würzburg, dann im Hotel Kaiserhof Victoria in Bad Kissingen. Während dieser Zeit hat Bernd Fischer sich auch zum Betriebswirt weitergebildet und weitere Führungserfahrung als stellvertretender Leiter des Ausbildungshotels afz-Campus gesammelt.

Seit dem Jahr 2012 ist Herr Fischer Geschäftsführer der Umweltbildungsstätte Oberelsbach, eine sehr sinnhafte Aufgabe, die er mit großem Engagement erfüllt. 2015 folgte der private Umzug nach Ostheim, wo er das Haus seiner Großeltern übernehmen konnte. Hier ist er nun angekommen und fühlt sich sehr wohl.

© Kati Schulz


Steckbrief
Name: Bernd Fischer
Wohnort: Ostheim v. d. Rhön
Alter: 42 Jahre
Hobbys: Hunde, wandern, laufen, Natur, reisen, Fahrradfahren


Was bedeutet Heimat für dich? 

Heimat sind in erster Linie die Menschen vor Ort, wo man lebt, wo man Freunde und Familie hat. Das ist definitiv die Rhön. Von daher nein, ich kann mir keine andere Heimat mehr vorstellen. 

Wenn du an deine Heimat denkst, denkst du …

... an meine Familie, meinen Garten und die grandiosen Ausblicke. Ich habe erst entdeckt, wie schön die Rhön ist, als ich wieder hierhergezogen bin, obwohl ich in Nordheim aufgewachsen bin.

© Kati Schulz

Kann sich Heimat im Laufe des Lebens ändern?

Ja, das kann sich auf jeden Fall ändern. Heimat ist der Ort, wo man sich wohlfühlt, nicht unbedingt der Ort, wo man geboren ist. Man sieht auch zunehmend, dass Städter in die Rhön kommen und diese zu ihrer Heimat machen. Das kann ich gut nachvollziehen. Mir persönlich war auch früher, als ich unterwegs war, schnell klar, dass ich wieder in die Heimat zurückkehre. Auf die Erfahrungen, die ich unterwegs gesammelt habe, möchte ich nicht verzichten. Was ich heute beobachte, wo ich wieder in meiner Heimat lebe, ist die wachsende Liebe zur Natur. Das entwickelt sich wohl erst mit zunehmendem Alter.

 

Was liebst Du an deiner Heimat besonders?

Man wohnt hier natürlich besonders schön. Ich liebe Haus und Garten sowie die vielen Fahrradwege. Und ich bin immer wieder begeistert, dass ich einfach loslaufen kann vor der Haustür in die Natur und das auf Dutzenden von Wegen. 

 
Gibt es einen Ort, den du lieber Heimat nennen würdest?
 
Es gibt viele schöne Orte auf der Welt, keine Frage! Wir reisen sehr viel und weit, weil wir es lieben, fremde Länder und Kulturen zu entdecken. Aber egal an welchem Ort der Welt wir sind, wir kommen gerne immer wieder heim. 
 
 
Was würdest du an deiner Heimat verbessern?
 
Ich wünsche mir von den Rhönern mehr Aufgeschlossenheit für Neues. Aber das hat sich in den letzten Jahren auch schon sehr gebessert durch die umfassenden Aktivitäten im Biosphärenreservat. Ich finde es wichtig, offen für Veränderungen zu sein. Denn Veränderungen bewirken oft etwas Gutes. Ich möchte die Ziele des Biosphärenreservats gerne mit vorantreiben und gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern gemeinschaftliche Projekte aufziehen. Da stoße ich auch oft schon auf offene Ohren. Generell wünsche ich mir für die Menschen in der Rhön, dass sie ihre Heimat mehr schätzen. Manchmal machen wir uns unnötig klein. Das haben wir nicht nötig. Wir sind eine super Region mit großem Potenzial. 
 
 
Inwiefern haben dich deine Wurzeln zu dem Menschen gemacht, der du heute bist?
 
Ich denke, dass die Rhöner mit ihrer Klarheit und Robustheit mich zu einem bodenständigen, geradlinigen und offenen Menschen gemacht haben. Ich kann mich gut reflektieren und andere einschätzen. Dazu hat aber sicherlich auch meine Arbeit im Hotel beigetragen, wo man im ständigen Kontakt mit unterschiedlichen Menschen ist.
 
 
Wo ist dein Lieblingsplatz in deiner Heimat?
 
Das Streutal zählt sicherlich zu meinen Lieblingsplätzen. Dort ist es überall schön, egal ob in Ostheim, in Nordheim oder anderswo. Auch die Hochrhön ist wunderschön. Besonders gut gefällt mir an meiner Heimat der Fernblick von allen Standorten. Selbst von Ostheim aus kann man gut in die Ferne schauen. Ein toller Platz ist auch die Kalte Buche bei Weisbach: Bei schönem Wetter genießt man am Gipfel einen fantastischen Rundumblick bis nach Schweinfurt.
 
 
Was sollte man in deiner Heimat unbedingt gesehen haben?
 
Auch hier ist es wieder der Fernblick, zum Beispiel ins Streutal, den ich nur empfehlen kann. Einer der schönsten Blicke ist für mich am Wanderbänkchen vor der doppelten Eiche in Ostheim. Aber auch die zahlreichen Direktvermarkter, die in den letzen Jahren ihr Potenzial erkennen. Mein Tipp: Auf jeden Fall einen der Bauernläden aufsuchen.
 
 
In welcher Jahreszeit ist es in deiner Heimat am schönsten?
 
Ich finde Frühling und Herbst am schönsten, weil das die Zeiten sind, wo man am besten laufen und wandern kann. Außerdem ist es so spannend zu sehen, wie sich in diesen Zeiten die Natur entwickelt.
 
 
Gibt es einen Geheimtipp, den du empfehlen kannst?
 
Ich kann immer wieder nur das Biosphärenreservat empfehlen, es ist überall wunderschön. Und besonders spannend sind die zahlreichen Partner, wie zum Beispiel die Direktvermarkter und Landwirte. Sie haben enormen Spaß an der Arbeit und sie lieben es, in und für die Rhön zu arbeiten und dazu beizutragen, dass das Biosphärenreservat sich weiterentwickelt. 

Erschienen in der Ausgabe 05/2022 (zum Heftarchiv).