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Heimatjournal
01 Dezember, 2022

4 Min. Lesezeit

Janice Portner

„Die Rhön ist ein Ort, der meine Seele berührt”

Ich bin Janice Portner, 42 Jahre, und die, die mich kennen, würden sagen, dass ich eine kleine Querdenkerin, die Kräutertante von nebenan und BIO-Liebhaberin bin. Beruflich bin ich als Mediendesignerin, Autorin und selbstständige Unternehmerin (Atelier GENUSSBANDE in Dermbach) unterwegs. Darüber hinaus verbringe ich am liebsten Zeit mit meinem Mann (meinem Seelenverwandten) und meinen wundervollen Kindern, die mir den notwendigen Halt geben, mit mir die lustigen Stunden verbringen und mit mir über Berge und Täler des Lebens fahren. Unser Alltag ist sicherlich nicht immer der einfachste und für Außenstehende als durchaus chaotisch zu bezeichnen, aber für uns ist es eine Familie, die trotz all ihrer Höhen und Tiefen immer wieder den Zusammenhalt und die Stärke beweist, mit allen Dingen des Lebens klarzukommen.

© Kati Schulz


Steckbrief
Name: Janice Portner
Wohnort: Dermbach (Rhön)
Alter: 42 Jahre


Was bedeutet Heimat für dich?

Mein Geburtsort ist Leipzig. Mein Leben bestand bereits in der frühen Kindheit aus vielen Umzügen und Ortswechseln – teilweise quer durch Deutschland – wohlgefühlt habe ich mich aber nie wirklich an einem der Orte. Mit meinem Umzug in die Rhön habe ich erstmals ein Gefühl von Zuhause gespürt. Heute, zwölf Jahre später, kann ich sagen, dass die Rhön mehr als nur ein Zuhause ist. Es ist meine Heimat, ein Lebensgefühl und ein Ort, der die Seele berührt. Als ich etwas später meinen Mann, der im Übrigen ein waschechter Rhöner ist, kennengelernt habe und durch den Kauf unseres Hauses in Dermbach vor zwei Jahren, hat sich mein Gefühl von Heimat manifestiert.

Was schätzt du besonders an der Rhön?

In der Rhön zu leben bedeutet gleichzeitig die Natur und ein Stück weit auch die alten Werte zu lieben und vor allem zu leben. Die Rhön selbst gilt als Naturschönheit, welche Jahr um Jahr viele Touristen aus den unterschiedlichsten Orten anzieht. Viele der ältesten Handwerksberufe haben hier in langer Tradition noch immer Bestand. Obgleich der technische Fortschritt, die Digitalisierung und die neuesten Trends landesweit immer schneller zu werden scheinen, bleibt die thüringische Rhön fest in ihren Wurzeln verankert.

Blick auf Dermbach vom Eppersberg © Kati Schulz

Janice Portners Atelier in Dermbach © Kati Schulz

Hast du einen Lieblingsplatz? 

Tatsächlich habe ich mehrere Lieblingsplätze, je nachdem in welcher Stimmung ich mich befinde und welche Jahreszeit mich gerade begleitet. Der wohl aber wichtigste Lieblingsplatz für mich ist mein Zuhause, bei meinen Kindern und meinem Mann. Auf dem Eppersberg in Dermbach, inmitten von Wald und teilweise noch unberührten Naturschönheiten kann ich alles loslassen, frei sein und die wichtigen Dinge im Leben genießen. Ein weiterer Platz, der in meine Top 10-Liste gehört, ist mein kleines Atelier in Dermbach – mit einem Sortiment aus handgemachten und regionalen Produkten, veganen Kerzen, sowie kleinen und großen Geschenkideen. Dieser Ort steht für Inspiration, zur Ruhe kommen und ein Einkaufserlebnis, welches mitunter charmante, witzige und tiefgründige Gespräche beinhaltet.

Was sollte man unbedingt in deiner Heimat gesehen haben?

Die Rhön hat unheimlich viel zu bieten. Beispielsweise die Wasserkuppe (der höchste Berg der Rhön), die sagenumwobene Milseburg sowie die Hochmoore der Rhön. Aber auch Attraktionen wie eine Alpakawanderung durch die Rhöner Wiesen oder das Rhöndorf in Tann mit seinen süßen Verführungen sind empfehlenswert. Besonders schön ist ein Besuch auf dem Gläserberg, eine Sternenparkführung oder einfach den ein oder anderen Wanderweg auszuprobieren. Es wird einen überraschen, aber die Rhön ist mehr als nur ein verschlafenes Naturhighlight. Hier kommt man zur Ruhe und kann weit weg von der derzeit vorherrschenden „Höher, schneller, weiter–Kultur“ den Alltagsstress loslassen, sich selbst wieder finden, Kraft sammeln und den Blickwinkel für viele Dinge neu ausrichten.

Erschienen in der Ausgabe 12/2022 / 01/2023(zum Heftarchiv).