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Heimatjournal
01 April, 2022

4 Min. Lesezeit

Mona Scharfenberger

„Mein Beruf ist meine Heimat ...”

Ich bin Mona, 36 Jahre, geboren und wohnhaft in Meiningen. Als gelernte Fotografin habe ich 2008 in Meiningen ein eigenes Fotostudio eröffnet (Flashsmile Photografie). Schon während meiner Schulzeit hat sich abgezeichnet, dass ich der Kunst in jeglicher Form zugewandt bin: Malkurse, Sommercamps und auch vielzählige Bastelkurse im Jugendclub „Max Inn“ waren fester Bestandteil meiner Schul- und Ferienzeit. Schon da setzte ich mich mit verschiedenen Techniken der Malerei auseinander und „spielte“ mit verschiedenen Strukturen und Farben. Im Meininger Theater besuchte ich die Theatermaus, ein Angebot für Kinder, welche sich kreativ ausleben wollen. Da ich so kreativ veranlagt bin, spielte mir meine linke Gehirnhälfte einen Streich und zeigte mir in der Schulzeit, dass meine Mathekenntnisse dafür nicht die besten sein sollten. In dieser Zeit habe ich auch bei der Wahl des Praktikums darauf geachtet, mich berufsorientierend zu bewerben und somit habe ich Pratika im Theater und in einem Fotostudio absolviert. Dies prägte mich enorm in meiner Leidenschaft des Fotografierens. Meinen Realschulabschluss habe ich 2002 an der Staatlichen Regelschule am Pulverrasen in Meiningen gemacht. Heute fotografiere ich dort die Lehrer und Schüler.

© Flashsmile Photografie


Steckbrief
Name: Mona Scharfenberger
Wohnort: Meiningen
Alter: 36 Jahre


In meiner Jugendzeit habe ich in einem „Eine Welt Laden“ für Freiheitsgefühl, Vielfalt und meine Ideologien starkgemacht. Im Laufe der Zeit übernahm ich die Bewirtschaftung und Mitleitung und konnte so meine ersten Erfahrungen als „Geschäftsfrau“ sammeln.

 

Ich stehe hinter der Vielfalt der Menschen aller Generationen, Nationen, LGBTQ. Darin sehe ich auch einen Mehrwert für die Fotografie. Denn nichts ist vielfältiger als wir Menschen.

 

Nach meinen Realschulabschluss stand für mich fest, eine Ausbildung als Fotografin zu machen. Nun hieß es für mich, meine Heimat zu verlassen und ich wagte mich, nach Regen in Niederbayern zu ziehen. Denn es war mein Traum dieses Handwerk in einem guten und professionellen Fotostudio von der Pike an zu erlernen. Doch war der Traum nah und das Glück kaum zu fassen, schmerzte es mich, meine Familie und Freunde zu verlassen. Auch wenn man immer stark sein will, war für mich das „Nachhause kommen nach Meiningen“ das Größte. Nur dort konnte ich auftanken und meine Familie und Freunde waren zu dieser Zeit mein Halt und meine Heimat zugleich. Nach der Ausbildung blieb ich noch als Geselle dort und genau fünf Jahre und fünf Tage später, packte ich meine sieben Sachen und zog zurück in mein geliebtes Meiningen, denn das Heimweh war einfach zu groß und das Heimatgefühl war stärker.

 

Auch das Angebot meiner Lehrmeisterin, das gut laufende Fotostudio meines Lehrbetriebes zu übernehmen, konnte mich nicht davon abhalten, zurück in meine Heimat zu gehen. Schnell fand ich eine Arbeit in Zella-Mehlis als Fotografin, welche mich aber nicht ausfüllte. Mein Kopf strotzte nur so vor Ideen und Leidenschaft gegenüber dem Fotografenhandwerk. In dieser Zeit wurde mir klar, ich muss etwas wagen, um mich zu verwirklichen.

 

Meine Eltern und mein großer Bruder waren und sind auch noch heute mein großer Rückhalt und unterstützen mich in all meinen Lebenslagen, sodass ich im Jahr 2008 meinen Job kündigte und mich dem Wagnis der Selbstständigkeit im Alter von 22 Jahren stellte. Bewältigt werden mussten viele Behördengänge und der Umbau meines kleinen eigenen Fotostudios in der Leipziger Straße 40 in Meiningen. Die ersten Kunden waren natürlich viele Freunde und Bekannte, welche neugierig waren, und so konnte ich mir einen Grundstein legen. Die Arbeit wurde immer mehr und die Nachfrage war hoch, sodass ich mir die Frage stellen musste, ob es ratsam ist, mein Wissen weiterzugeben. Ich beschloss auszubilden und machte meinen Ausbilderschein an der Abendschule nach meiner Hauptarbeit. Mittlerweile habe ich bereits zwei Lehrlinge ausgebildet und ihnen einen Basis für Ihre Zukunft gegeben.

 

Ich bin Gründungsmitglied bei den Junioren des Handwerks und setze mich allgemein in der Handwerkskammer für Auszubildende ein. Jährlich nehme ich auch gerne am „Handwerk all-in“ teil.

 

Den Beruf der Fotografin hätte ich überall ausüben können, doch ich wollte nur hier in Meiningen mein Fotostudio eröffnen, denn hier ist mein Zuhause – hier ist meine Heimat. Denn nichts lag mir näher, dort etwas Eigenes aufzubauen, wo auch meine Eltern sich nach der Wende getraut haben, in die Selbstständigkeit zu gehen.

 

Im Jahr 2014 stand erneut ein Umzug an und wir als Team vergrößerten uns. Viele Jahre waren wir nun in der Leipziger Straße 36. Hier fühlten wir uns bereits wohl und konnten uns im Vergleich zum ersten Studio erweitern. So viele tolle Shootings durfte ich in diesen Räumlichkeiten fotografieren, dass mir die Entscheidung im letzten Jahr nicht sehr leicht fiel.

 

Aber viele haben bereits mitbekommen, dass es wieder eine Veränderung in meinen Leben und somit auch in meinen Berufsleben gab. Mittlerweile habe ich seit fünf Jahren eine Angestellte in meinem Unternehmen und wir beschlossen im Januar 2022 noch einmal die Koffer zu packen, und zogen in den ehemals Konsum in der Leipziger Straße. Na, wer weiß es oder kann es erahnen? In die Nummer 32! Nun findet man uns auf 150 Quadratmeter Fotostudio und wenn ich zurückdenke, dass ich mit 30 Quadratmetern begonnen habe, kann ich mir stolz auf die Schulter klopfen und sagen: „Jetzt bin ich angekommen!“. Ich freue mich riesig auf die kommende Zeit, denn im nächsten Jahr feiere ich schon 15 Jahre Flashsmile Photografie!

 
Immer dabei ist mein Studiohund Muffin, welcher nun seit 13 Jahren mein treuer Begleiter ist. Viele wunderschöne Momente durfte ich bereits mit ihm erleben. Er lebt und liebt wie ich das Fotostudio und schmuggelt sich auf so fast jedes Familienportrait. Auch unsere Kleinsten erfreuen sich, wenn sie zu uns kommen und Muffin sie bereits freudestrahlend an der Tür begrüßt. Unser kleiner Chef ist mittlerweile schon über Meiningen hinaus bekannt und in so manchem Kinderzimmer als Foto vertreten.
 
Unternehmensphilosophie
 
Bis heute habe ich mich dem Beruf der Fotografin mit Leib und Seele verschrieben und möchte auch, dass meine Kunden dies spüren und sehen. Ich und mein Team möchte Ihnen zeigen, was man mit Licht, verschiedenen Hintergründen und einem gut ausgewählten Outfit alles erreichen kann. Lassen Sie sich von den Möglichkeiten der Fotografie begeistern und besuchen Sie unser Fotostudio. Außerdem ist es uns wichtig, besondere Augenblicke künstlerisch und technisch anspruchsvoll umzusetzen, und den Fotos unsere persönliche Note zu verleihen. Menschen zu fotografieren, ist für uns aufregend, spannend, lustig und jedes Mal etwas anders. Für mich und mein Team ist die Arbeit in unserem Fotostudio in Meiningen eine spannende Herausforderung!
 

Es ist uns wichtig, eine lockere Beziehung zu unseren Kunden zu haben, daher wird das „DU“ bei uns groß geschrieben. Unsere Philosophie: „Nur individuelle Beratung garantiert bestmögliche Ergebnisse“.

Viele Stammkunden und ein stetig wachsender Kundenstamm bestätigen uns in unserer Philosophie und Arbeit.
 
Neben meiner Heimatstadt Meiningen ist auch die Fotografie meine Heimat! So bin ich sozusagen auch überall ein wenig zu Hause, wo ich fotografiere, auch wenn ich es in Meiningen am liebsten mache.
 

©Text: Mona Scharfenberger / Fotos: Flashsmile Photografie, www.flashsmile-photografie.de  / Haare und Make-up (Foto schwarz/weiß und mit rotorangenem Oberteil): haarkult by martin p.

 

Erschienen in der Ausgabe 04/2022 (zum Heftarchiv).