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Heimatjournal
01 November, 2023

4 Min. Lesezeit

Dennis Klein

„Wir haben die Erde nicht von unseren Eltern geerbt, sondern von unseren Kindern geliehen.” (Indianische Weisheit)

Wer ich bin ist die ewige Suche, die Antwort liegt am Ende des Weges. Mein Name ist Dennis und ich bin im niedersächsischen Hildesheim geboren. Im Jahr 2014 durfte ich meine Heimat entdecken – Thüringen. Hier leben meine Ehefrau und meine beiden Kinder. Schon als ich mit dem Zug von Oberhof in das beschauliche Bermbach kam, war für mich klar – hier möchte ich bleiben.

© Kati Schulz


Steckbrief
Name: Dennis Klein
Wohnort: Steinbach-Hallenberg OT Bermbach
Alter: 38 Jahre
Hobbys: Natur erleben, Sport


Der Große Hermannsberg © Kati Schulz

Heimat ist dort, wo ich mich erfüllt fühle und wo es mir warm ums Herz wird. Mit Heimat verbinde ich den „Sound of Silence“, den Klang der absoluten Ruhe in der Natur. Wenn ich an Heimat denke, taucht immer wieder das Knüllfeld mit der Quelle Kalter Brunnen und dem Großen Hermannsberg auf. Alles hier ist einzigartig und perfekt, so wie es ist. Ich bin der festen Überzeugung, dass man auf seiner Reise durch das Leben an mehreren Orten leben sollte, um herauszufinden, wo sein Herz ist. Meine Wurzeln liegen in Hildesheim, fast meine gesamte Kindheit und Jugend habe ich hier in dem kleinen Dorf Emmerke verbracht. Dass es mich einmal nach Thüringen verschlagen würde, hätte ich nie gedacht. Die Natur mit all ihren Facetten und Farben überrascht mich jeden Tag aufs Neue und ich bin unglaublich dankbar, dass ich hier seit 2021 mit meiner Familie ein Eigenheim bewohnen darf. In einem kleinen beschaulichen Dorf am Waldrand – einen besseren Ort könnte es für uns nicht geben. Morgens in der Dämmerung in die Stille des Sonnenaufgangs zu joggen ist typisch für mich. Das eine oder andere Reh ist mir hierbei schon über den Weg gelaufen. Fast jeden Tag sind wir mit unseren beiden Kindern im Wald. Vor zwei Jahren haben wir sogar angefangen, ein Indianerlager im Wald zu bauen. Auch der örtliche Kindergarten besucht gerne unser Lager, in dem wir für die Kinder eine Welt geschaffen haben, die Raum für Fantasie, Kreativität und Abenteuer bietet. Ob Barfußpfad, Wichtelhaus, Tipi oder indianisches Medizinrad – wir haben schon einiges gebaut und die Ideen gehen uns nicht aus.

© Christian Heilwagen / Regionalverbund Thüringer Wald e. V.

Heimat bedeutet für mich auch, dass ich mich ein Stück weit für diese Heimat einsetze. So engagiere ich mich als ehrenamtlicher Trainer im heimischen Skiclub Steinbach-Hallenberg. Es ist mir eine Herzensangelegenheit, den Kindern Freude an der Bewegung zu vermitteln. Dass ich seit der letzten Saison selbst auf Langlaufskiern stehe, hätte ich auch nicht erwartet. Aber genauso wie Kinder Neues lernen, sollten auch Erwachsene immer offen für Neues sein und nicht stehen bleiben. Es erfüllt mich mit Stolz, dass auch meine beiden Kinder hier im Verein ihre Leidenschaft für den Langlaufsport gefunden haben und wir so auch die Trainingszeit gemeinsam erleben können. Ein großes Thema in meiner Familie ist die naturnahe Entwicklung. Wir leben nach den fünf Säulen der Kneipp'schen Gesundheitslehre und integrieren diese in unseren Alltag, denn wie schon Sebastian Kneipp sagte: „Wer nicht jeden Tag etwas für seine Gesundheit tut, muss irgendwann viel Zeit für seine Krankheit opfern”.

Wakanda-Atmung ist eine von über 400 Übungen des Indian Balance. © Kati Schulz

Gesundheit und Naturthemen faszinieren mich, so dass ich 2022 gemeinsam mit meiner Frau den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt habe. Mein Herzensprojekt „Waldzeit Thüringen“ bietet ganzheitliche Naturerlebnisse und stärkende Kraftmomente für Jung und Alt. Neben Kursen wie Natur- und Achtsamkeitstraining, Indian Balance® (indianisches Heilyoga) oder Kneipp-Waldbaden biete ich auch Familienauszeiten in der Natur an. Ich stehe erst am Anfang und auch hier habe ich so viele Ideen, dass ich mit Freude und Glück in die Zukunft blicke. Getreu dem Motto „Der Weg ist das Ziel“ habe ich keine Eile und möchte den Menschen helfen, wieder mehr Ruhe und Heimat in sich selbst zu finden. Ich möchte Menschen inspirieren, die Welt wieder mit neuen Augen zu sehen. Mit viel Herzblut will ich Menschen etwas Besonderes bieten und für die Themen Naturheilkraft, Entschleunigung und Achtsamkeit begeistern. Ich möchte, dass die Menschen wieder im Hier und Jetzt leben. Müssen es immer Superlative sein? Für mich liegt der Reiz im Kleinen. Im gegenwärtigen Moment zu leben. Von den Kindern lernen – denn darin sind wir groß! Neben all den Kursen, die ich für Kinder, Jugendliche und Erwachsene anbiete, ist das langfristiges Projekt für die Zukunft gemeinsam mit meiner Frau einen freien Kindergarten mit anschließender freier Schule zu eröffnen. Diese Einrichtungen sollen sich wieder auf das Wesentliche besinnen – Kinder sollen Kinder sein und sich so entwickeln, wie es ihrer Natur entspricht. Denn jedes Kind hat seine individuellen Fähigkeiten. Der Blick auf die Stärken der Kinder im Einklang mit der Natur bietet so viele Möglichkeiten für widerstandsfähige, naturverbundene und gesunde Kinder. Das ist unser Ziel für unsere Heimat.

Erschienen in der Ausgabe 11/2023 (zum Heftarchiv).